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Aalein

Krebse, die sich selbst klonen. Spinnen, die ihren Partner während der Paarung auffressen und Aale, die ihr gesamtes Leben als Eigenbrötler im Schlamm verbringen. Was wir von den unabhängigsten Tieren der Welt lernen können – und was lieber nicht. Arrow Down

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ST. ANDREW KREUZSPINNE

Die Bondage-Spinne

Lieben und sterben liegt bei der St. Andrews Kreuzspinne nah beieinander. Während sich die Spinnen im einen Moment paaren, verspeist das Weibchen das Männchen im nächsten bereits. Kannibalismus während der Fortpflanzung ist unter Spinnen keine Seltenheit. Aber die australische Kreuzspinne treibt es mit dieser Praxis auf die Spitze. Schon bevor sich die Spinnen paaren, fesselt das Weibchen das wesentlich kleinere Männchen in einem festen Kokon. So kann das Weibchen selbst bestimmen, wie lange das Liebesspiel dauert, und welches Männchen schlussendlich die Eier befruchten darf. Was für eine köstliche Liebelei!

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DIKDIK-ANTILOPE

Die stalkende Antilope

Ganz schön gewitzte Burschen, diese Dikdik-Antilopen! Um ihre Fortpflanzung sicherzustellen, legen die Männchen dieser Art ihre Konkurrenten rein und treiben die Weibchen in eine monogame Beziehung hinein. Dafür verfolgt das Männchen seine Angebetete auf Schritt und Tritt und verwischt jede ihrer Spuren. Den Urin der Angebeteten bedeckt es etwa mit Sand und uriniert anschließend selbst darauf. Mit diesem Trick übertüncht die kleinste Antilope der Welt gekonnt den Geruch der Dame und täuscht die Konkurrenz. Weil weit und breit kein anderes Männchen zu finden ist, kommt es so immer wieder zum Zug —  und hat seine Angebetete ganz für sich alleine.

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KÖNIGSALBATROS

Der treue Vogel

Der Königsalbatros ist mit einer Flügelspannweite von dreieinhalb Metern der größte Vogel der Welt und eine besonders treue Seele. Zur Paarungszeit treffen sich die Königsalbatrosse auf ihrer Heimatinsel, um neues Leben zu schaffen. Der vereinbarte Treffpunkt: der Brutplatz des Vorjahres. Ist der Nachwuchs auf der Welt, versorgen die Eltern ihn gemeinsam bis er zehn Monate alt ist. Anschließend gehen sie für einige Monate getrennte Wege und suchen alleine nach Nahrung – bis die nächste Paarungszeit beginnt und sie erneut ein Junges zusammen aufziehen. Königsalbatrosse werden übrigens bis zu 60 Jahre alt und bleiben ihrem Partner meist bis an ihr Lebensende treu. Wie das gelingt? Sie finden immer wieder zueinander zurück.

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MARMORKREBS

Der jungfräuliche Krebs

Wer sind diese Männer? Im Kosmos des Marmorkrebs wäre das eine berechtigte Frage, denn Männchen gibt es hier nicht. Die Krebsart besteht ausschließlich aus Weibchen und ist trotzdem nicht vom Aussterben bedroht. Alle 12 Wochen pflanzen sich die Marmorkrebse per Parthonogenese oder Jungferngeburt fort. Pro Jungferngeburt produzieren sie dabei rund 500 kleine Klone von sich selbst – die natürlich allesamt auch Weibchen sind. Unter Krebsen ist diese Fortpflanzungsart übrigens nicht selten. Auch einige Schnecken, Haie und Echsen kommen ganz ohne Männer aus.

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ELEFANTENSPITZMAUS

Die effiziente Erziehungsmaus

Helikoptereltern sind die afrikanischen Elefantenspitzmäuse definitiv nicht! Ihren Nachwuchs quartieren die Eltern in einem separaten Unterschlupf ein. Nur zum Säugen besucht die Mutter die Jungtiere. Nach rund 50 Tagen, wenn die kleinen Racker geschlechtsreif sind, scheuchen die Eltern sie aber auch schon wieder aus dem eigenen Revier. Der Nachwuchs muss sich dann alleine durchs Leben boxen. Ob die schnelle Abnabelung damit zu tun hat, dass die Eltern selbst nur circa zwei Jahre leben und ihren Lebensabend in Ruhe verbringen wollen? Wäre zumindest nachvollziehbar.

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AAL

Der einsame Aal

Besser ein Mal als kein Mal —  das gilt anscheinend zumindest für den europäischen Aal. 15 bis 30 Jahre lang lebt er als einsamer Einsiedler – die meiste Zeit in den Tiefen von Seen, Flüssen oder Tümpeln eingebuddelt. Dann kehrt er zu seinem Geburtsort zurück und legt für den größten Auftritt seines Lebens in der Sargassosee östlich Floridas teils mehrere tausend Kilometer zurück. Nach dem ersten und einzigen Laichen rührt der Einzelgänger keine Nahrung mehr an und stirbt –zumindest guten Gewissens, dass er seiner vom Aussterben bedrohte Tierart noch eine Chance gegeben hat.