Ein Meer aus Rothaarigen
Kupferrot. Mahagonirot. Orangerot. Ein Getümmel an Rotschöpfen – alle einzigartig und doch vereint. Fotograf Yannick Schuette besuchte das Redhead-Festival in den Niederlanden – und kam dabei einem ganz besonderen Gemeinschaftsgefühl auf die Spur.
Eine Community kommt zusammen: In den Niederlanden feiern bereits seit 2006 jedes Jahr am ersten Septemberwochenende bis zu 5.000 Menschen aus 80 verschiedenen Ländern die Redhead Days. „Es ist schön, so viele Menschen auf einem Fleck zu sehen, die sonst immer in der Minderheit sind“, sagt Yannick Schütte. Gemeinsam mit seinem Lebenspartner, dem Stylisten Simon Winkelmüller, hat er das Shooting 2019 im niederländischen Tillburg auf die Beine gestellt.
Nur etwa ein bis zwei Prozent der Welt- bevölkerung haben naturrotes Haar. Dementsprechend ist die Solidarität unter Rothaarigen groß: Viele Teilnehmer:innen des Festivals erzählen persönliche Ge- schichten aus ihrer Kindheit und sprechen sich gegenseitig Mut zu. „Die Atmosphäre war schon besonders“, sagt Schütte. „Manche der Fotografierten haben erzählt, dass ihnen das Festival geholfen hat, sich so zu akzeptieren, wie sie sind – auch wenn sie anders aussehen als die meisten.“
„Es ist schön, so viele Menschen auf einem Fleck zu sehen, die sonst immer in der Minderheit sind.“
Und die Festival-Community wächst stetig weiter: Die Redhead Days gibt es mittlerweile auch in England und den Vereinigten Staaten. In Mailand feiern jährlich rothaarige Italiener:innen die Rossitalia-Tage vor dem Mailänder Dom. Und auch in Hamburg kommen nun regelmäßig Scharen Rothaariger für verschiedene Events zusammen. Ein besonderes Projekt ist auch das englischsprachige „MC1R Magazine“: ein Printheft für und über Rothaarige, benannt nach dem Gen MC1R, das für die roten Haare sorgt. Das Magazin umfasst alles von zeitgenössischer Kunst über Mode-Editorials, Interviews mit Musikern und Designern bis hin zu Geschichten über den Alltag als Rotschopf.
